RHEINPFALZ, Dienstag, 17. Juni 2003
"Gospel meets classic" beeindruckt in Sankt Jakobus
"Gospel meets classic",
oder
"America meets Europe", das wäre auch ein sehr geeigneter Titel für das
Konzert, das am Samstagabend in der ökumenischen Kirche St. Jakobus im
Gemeindezentrum Pilgerpfad gegeben wurde.
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Almut-Maie Fingerle (Sopran, deren Gesang weit über den
früherer Jahre gewachsen ist) und Gabriela Glaser-Mills (Mezzosopran), der
afroamerikanische Sänger und Keyboarder Randall Taylor, die Organistin
Helene Wüst, die Flötistin Kirsten Kohlmann und Egbert Lewark, Trompeter
hoher Qualität, musizierten. Jens-Peter Giersch moderierte.
Europäische Sänger können sich dem Gospel höchstens
annähern, ihn jedoch niemals voll interpretieren, ihm entsprechen. Das tat
auf ganz wunderbare Weise Taylor, der auch die Kopfstimme ("Everything must
change") einsetzte. |
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Nicht für europäische Ohren geschaffen war denn auch "Amazing
Grace", von Sängern und Flötistin geboten. Es wird amerikanischen Ansprüchen
gerecht geworden sein.
Zauberhaft gerieten Fingerle barocke Melodien (Händel, Vivaldi) und "Pie
Jesu" aus Webbers Musical. Schade, dass sie wegen einer Erkältung einiges
schlicht nicht singen konnte.
Die Instrumentalisten überzeugten durch Qualität, besonders im Gehör blieb
ein Andante von Mozart, per Flöte und Orgel geboten. Lewark und seine
Trompete waren das "Sahnehäubchen" über mancherlei Köstlichkeiten. |
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Keinesfalls
vergessen darf man hier Fingerles Interpretation von "Hört ihr
Augen auf zu weinen" von Johann Sebastian Bach. Innigkeit, Zuversicht waren
das Thema. Glaser-Mills hatte sich den Gospels verschrieben, sang
wunderschön "Sometimes I feel like a motherless child", wie viele andere
Sätze von Taylor arrangiert. Taylor jedoch hat die Gospels im Blut. Man
denke nur an "How great Thou art" oder "My tribute". Der Glaube wurde fast
greifbar. Ein schönes Konzert, das mit großer Dankbarkeit quittiert wurde. (ema)
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